Beginnt man sich für Kunst zu interessieren, wird man von einer Überfülle an Impressionen und Strömungen überwältigt. Mit der Zeit schärft sich der Blick für das, was einen im Innersten anspricht und beinahe physisch anzieht. Man besucht Ausstellungen, Museen und Vernissagen, streift durch Galerien. Man findet heraus, ob man eher der zeitgenössischen Kunst, den „jungen Wilden“, der klassischen Moderne oder der Kunst vor 1945 zugetan ist oder seine Befriedigung in den bedeutenden früheren Epochen der Kunstgeschichte findet.
Führer durch die Kunst
Einen Überblick über die Kunstgattungen verschaffen Standardwerke wie „DuMonts Geschichte der Kunst“ oder die vielbändige „Propyläen Kunstgeschichte“. Auf Kunstbuch spezialisierte Adressen sind „Buchlounge“, „Frölich & Kaufmann“, „www.art-service.de“, „www.arthouse.de“, Medium-Books und der Taschenverlag im Bereich Bildbände. Stationäre und Online-Antiquariate bieten gute Anlaufstellen für Ausstellungskataloge.
Hat man seine besonderen Favoriten gefunden, leisten Kunstzeitschriften wie „ART-Das Kunstmagazin“, „Artist“, „Jitter“, „Junge Kunst“, „Fotogeschichte“, „Form & Zweck“, „Monopol“ oder „Parnass“ – jedes auf seine Weise – Orientierungshilfe und Anregung.
.. und durch die Museumslandschaft Deutschlands.
„DuMonts Schnellkurs durch die Museen Deutschlands“ erleichtert dem Anfänger den Einstieg in eine der reichhaltigsten Kunstwelten Europas. Viele öffentlichen Museen neben einer Reihe hochkarätiger Privatsammlungen. Nicht nur in den Metropolen, auch in der Provinz liegen ihre Schätze, in Form von Exponaten aus den permanenten Bestandssammlungen und temporären Sonder- und Themenausstellungen.
Die Berliner Museumsinsel mit „Alter Nationalgalerie“ und „Bode-Museum“ erstrahlt nach der politischen Wende wieder in neuem Glanz. Für Liebhaber zeitgenössischer Kunst ist die Neue Nationalgalerie Pflicht. Im Aufsehen erregenden Bau des berühmten Architekten Mies van der Rohe ist eine gewaltige Bandbreite zeitgenössischer Kunst, von der klassischen Moderne bis zu den späten 1970er Jahren, zu bewundern. Wichtige Kunstrichtungen des 20. Jahrhunderts – Expressionismus, Kubismus, Surrealismus – und bedeutende Künstler wie Beckmann, Kirchner, Klee und Picasso stehen im Fokus. Sehenswert sind der „Hamburger Bahnhof“ und „Dali“ am Potsdamer Platz. Jährlich findet das „ArtForum“ ein kunstbegeistertes Publikum.
Im Rheinland glänzen die an Galerien, Ausstellungen und Museen reichen Städte Köln, Düsseldorf und Essen. Das kunstverliebte Köln ist mit „Wallraf-Richartz-Museum“, „Museum Ludwig“ und „Rautenstrauch-Joest-Museum“ vertreten. Alljährlich zieht die „Art Cologne“ das internationale Kunstpublikum an sich.
Bedeutende Kunstmuseen haben Frankfurt (Schirn Kunsthalle, Frankfurter Kunstverein), München (Alte & Neue Pinakothek, Kunstverein), Dresden (Zwinger) und Hamburg (Deichtorhallen, Hamburger Kunsthalle). Speziellen Künstlern oder Themen sind eine Fülle an öffentlichen und Privatmuseen gewidmet.
Namen, die man nicht vergisst.
Kunst aus Deutschland genießt (wieder) Weltruf. Kein anderes europäisches Land kann auf so viele international anerkannte bildende zeitgenössische Künstler stolz sein. Die Werke von Gerhard Richter verkaufen sich in Millionenhöhe in alle Welt. Georg Baselitz, Sigmar Polke, Neo Rauch, Anselm Kiefer, Albert Oehlen, John Bock, Martin Kippenberger, Jonathan Meese, Hilla Becher und Wolfgang Tillmanns messen sich mit den Amerikanern Damian Hirst oder Jackson Pollock. Geht man auf Vernissagen weniger bekannter Künstler, kann man dennoch Erstaunliches sehen und lauschen, wie darüber gestritten wird, ob Kunst „etwas Eigenes“ sei oder einfach „überholt“, ob der Künstler eine zentrale Aussage hat oder nur seine Fantasien austobt.