Faszination Mallorca: Seit Jahrhunderten übt die Insel auf bildende Künstler aus aller Welt eine nahezu magische Anziehungskraft aus. Der Reiz seiner besonderen Lichtverhältnisse, des angenehmen Klimas und der Lebensart der Mallorquiner ist ungebrochen – Mallorca ist eine Muse. Doch auch einheimische Künstler prägen Mallorcas Kunstszene, wie Miró, bekanntester Sohn der Insel. Streng genommen gebürtig aus Barcelona, verbrachte Joan Miró 28 Jahre hier. Sein Atelier, zu bewundern im Museum Fundacio Pilar i Joan Miro, blieb auf Mirós ausdrücklichen Wunsch unverändert. Vom charmanten Museumscafé genießt der Besucher einen atemberaubenden Rundblick aufs Meer.

Derzeit haben mehr als 1000 Künstler Mallorca als kreatives Refugium und lebendige Inspiration gewählt und stellen in den zahlreichen Galerien der Insel aus – wie der gebürtige Mallorquiner Toni Matheu, genannt Toni de Cúber. Seine durch urzeitliche Höhlenmalereien inspirierten Werke sind in seiner Galerie Can Puig – in einer alten Textilfabrik – zu sehen.

Die interessantesten Galerien und Kunst-Hotspots bietet Palma: Als erste Galerie für zeitgenössische Kunst zeigt die Galeria Pelaires seit 1969 – mit privatem Kulturzentrum, Lesungen und Konzertprogramm – auf mehreren Palastebenen u. a. Werke von Tàpies, Saura, Motherwell, Calder, Moore, Millares, Manolo Valdés, Campano, Hernández Pijuán – und natürlich Miró. Pelaires, deren Ausstellungskataloge Namen wie Pablo Neruda (Text und Konzept) zieren, promotet spanische Kunst weltweit.

Erfrischend jung: Pop-Art und Hyperrealismus in der Galeria K (Partner der Galerie Kaschenbach, Trier). Mitten in Palma gelegen, zeigt Kaschenbach hier seit 2009 internationale Kunst von James Rizzi, Sebastian Krüger oder Peter Wolframm. Driesch: Klonaris Contemporary Art residiert in einem Altstadt-Palais aus dem 16. Jahrhundert. Auch Galerist Theofilos Klonaris hat ein Händchen für international bekannte Künstler und vergibt außerdem Stipendien an Nachwuchstalente der Kunstakademien. Zu sehen: Figurative Malerei, Grafik, Graffiti und Fotokunst.

Galería ABA Art Contemporani bietet ebenfalls eine Plattform für junge Kunstschaffende – und präsentiert deren Biografien und Werkschau auf seiner Homepage zum Download. In regem Kontakt mit Sammlern zeitgenössischer Kunst, zeigt ABA Art seit 1997 Malerei, Fotografie, Grafik, Bildhauerei und Videoinstallationen.

Lust auf einen optimalen Überblick der besonderen Art? In der Nit de l’Art öffnen Palmas Galerien jeden Herbst für eine Nacht der Kunst – wie die Galeria Maior mit Ausstellungshäusern in Palma und Gründungsort Pollença, die in warmen Sommernächten Videoinstallationen zeigt. Die Galeria Maior zeigt sieben Ausstellungen zeitgenössischer Kunst pro Jahr sowie Ergebnisse experimenteller Workshops.

30 Minuten von Palma lohnt das 2001 gegründete Kulturzentrum Andratx (CCA) mehr als einen Besuch: Mit 4000 Quadratmetern Ausstellungsfläche, eingerahmt durch klar minimalistische Architektur, ist Andratx das größte Zentrum für zeitgenössische Kunst in Europa – eingebettet in die einzigartige Natur der Gebirgskette Serra de Tramutana. Nationale wie internationale Künstler leben und arbeiten dort – für jeweils einen Monat – um anschließend ausgewählte Werke an die Sammlung zu stiften.

Weiteres kreatives Zentrum: Das Künstlerdorf Deià, Son Canals, das seine breitgefächerte Palette aktueller Arbeiten regelmäßig im edlen Hotelambiente des La Residencia präsentiert.

Künstlerportraits

Stefan Beltzig

Stefan Beltzig scheint sich besonders von Umgebungen angezogen zu fühlen, die sich in einem Zustand der Wandlung befinden. Seine Arbeiten stellen häufig Momentaufnahmen dar, die jedoch erahnen lassen, dass sie sich im Fluss befinden. Seine Observationen von alten Männern in spanischen Cafés vermitteln dem Betrachter ein Gefühl der Zugehörigkeit zu einer geschlossenen Gemeinschaft und lassen gleichzeitig erahnen, dass diese Art der Lebensführung nicht nur mit dem Tod der Männer in den Bildern enden wird, sondern bereits durch die Vereinnahmung des Dorflebens durch die schnelllebige Außenwelt bald der Vergangenheit angehört.

www.stefanbeltzig.com

Bombolo

Anfang der 60er Jahre macht er eine Lehre als Koch und begibt sich dann seinen Beruf ausübend auf Wanderjahre rund um den Erdball. Zwischen 1970 und 1983 besitzt und leitet er verschiedene Restaurants bis er auf dem Höhepunkt dieser Karriere mit seinem bisherigen Leben bricht. Er widmet sich einige Zeit der Restaurierung eines alten Lotsenkutters mit dem zeitweise Ernest Hemingway segelte und begibt sich auf zahlreiche Studienreisen, u.a. in die dänische Inselwelt, die Hopi- und Navajo-Reservate im Südwesten Amerikas, London, Südengland und Japan. 1992 beginnt er, seine Malerei auszustellen.

2011 kehrt er nach 29 Jahren auf Mallorca zurück nach Deutschland an die Lahn.

www.bombolo.de

Claudia Schmitt

Claudia Schmitt hat schon mit 4 Jahren Ballettunterricht genommen bis sie 15 war, dann klassischen Gitarrenunterricht. Seit sie denken kann, malt sie und ist fasziniert von allem, was mit Kunst und Kreativität zu tun hat. Sich ausdrücken über Farben und Formen. Der Fantasie freien Lauf lassen. Da sie beruflich  als Verwaltungsleiterin des Weingutes Bodegas Castell Miquel auf Mallorca sehr eingespannt war, begann sie erst 2009 mit dem abstrakten Malen. Claudia Schmitt ist total besessen vom malen und könnte nichts anderes tun, leider fehlt ihr etwas die Zeit und langsam fängt sie auch an, die Bilder etwas in die Öffentlichkeit zu bringen.

www.arte-mallorquin.com